Heute liefern wir Ihnen eine kleine Anleitung für das Anfeuern Ihres Kaminofens. Vergessen Sie alles, was Sie aus Pfadfinder- und Survivalbüchern noch im Kopf haben – Sie sind nicht in der freien Wildbahn, sondern in Ihrem Zuhause.
Und da machen Sie das folgendermaßen:
Befüllen Sie die Brennkammer Ihres Kaminofens mit mehreren trockenen Holzscheiten. Wie trocken Ihr Holz sein muss und wie Sie es richtig lagern, haben wir hier beschrieben.
Legen Sie die Scheite mit etwas Abstand nebeneinander in den Brennraum, für die unterste Reihe nehmen sie am besten die größeren.
Darüber legen Sie die nächste Reihe quer. Je nach Größe des Brennraums machen Sie so zwei oder drei Lagen.
Und jetzt kommt der Trick: Sie machen ein Feuer auf dem Holz.
Legen Sie einen Kaminanzünder aus wachsgetränkter Holzwolle auf die oberste Lage und stapeln 4-6 dicke Späne gespaltenes Holz kreuzweise darüber.
Öffnen Sie die Luftzufuhr des Ofens.
Nun entzünden Sie das Ganze: das war’s!
Die Flammen werden sich von oben nach unten durch Ihr Kaminholz fressen. Das hat mehrere Vorteile:
- Sie erzielen dadurch ein schönes, ruhiges Flammenbild. Außerdem würde sich beim Abbrand von unten nach oben eine Hitzespitze entwickeln, die das Holz wesentlich schneller verbrennen und in sich zusammenfallen ließe.
- Sie machen es umgekehrt und erzielen einen gleichmäßigen Abbrand, der konstanteres Heizen ermöglicht. Außerdem entsteht auf diese Weise weniger Rauch und damit weniger umweltbelastender Feinstaub.
Dimensionieren Sie die Späne für das Anfeuern nicht zu klein.
Immerhin müssen sie einiges in Brand setzen.
Zum Anzünder: Es versteht sich von selbst, dass Sie zum Anfeuern keine Flüssig-Gele, Grillbeschleuniger, Benzin, Spiritus oder alte Taschenbücher verwenden.
Sparen Sie nicht an vernünftigen Anzündern.
Wenn Ihr Feuer gut brennt und ein lebhaftes Flammenbild aufweist, können Sie die Luftzufuhr ein wenig drosseln, um den Abbrand zu verlangsamen.
Wenn Sie es richtig machen, sind die Flammen noch genauso groß, das Flammenbild aber ruhiger.
Ist das Holz soweit abgebrannt, dass keine Flammen mehr zu sehen sind, sollten Sie die Luftzufuhr noch weiter drosseln. So bleibt die Glut schön lange erhalten.
Jetzt können Sie bei Bedarf auch weitere Holzscheite nachlegen.